Rolfs Tipps: Von Mikrofonen und Monitoren

Rolfs Tipps: Von Mikrofonen und Monitoren
Kinder und Jugendliche haben mit jeder Publikumsaufführung die Chance, ihre eigenen Stimmen im Verhältnis zu Raum und Publikum wahrzunehmen. Diese Chance sollte man ihnen nicht verbauen, denn eine 'tragende' Stimme, ein sich durchsetzender Sänger oder Redner hat es auch mit Mikrofon immer leichter. Erste Empfehlung darum: Bei der Einstudierung zunächst keine Mikros einsetzen, aber ein Konzept dafür im Kopf und auf dem Papier haben.

Chor ist nicht gleich Chor. Für Chöre mit ausgebildeten Stimmen und einem ausgewogenen Klang haben sich gerichtete Kondensator-Mikrofone bewährt, die mit einigem Abstand über den Köpfen der Sängerinnen und Sänger positioniert werden. Chöre mit sehr unterschiedlichen Stimmen und Gesangsleistungen nimmt man besser ab, indem man mit Mikrofongruppen bildet, in deren jeweiliger Mitte die sichersten Stimmen stehen. Dafür empfehlen sich grundsätzlich auch Kondensatormikrofone, bei 'dynamischen' Mikrofonen müssen kleinere Gruppen mit mehr Nähe zum einzelnen Mikro gebildet werden, diese Mikros produzieren bei optimaler Positionierung einen 'wärmeren' Klang.

Für den Gesang von Solisten, Duetten und Trios bieten sich vor allem dynamische Mikrofone an. Sie können durch den jeweiligen Abstand zum Mund des Sängers im Klang manipuliert werden. Das zu üben ist eine besonders wertvolle Erfahrung für die Kinder und Jugendlichen. Solistenmikrofone auf einem Stativ lassen sich nur mit einigem Geschick in der Höhe verstellen, bei Sängern unterschiedlicher Körpergröße empfiehlt es sich darum, die Mikros in der Hand zu halten und zwischendurch ggf. auf einer Ablage am vorderen Bühnenrand zu 'parken'.

Solisten, Sänger und Instrumentalisten sind für eine saubere Intonation und rhythmische Sicherheit darauf angewiesen, sich selbst und die anderen Musiker gut zu hören. Das mag für den Laien wie eine Binsenweisheit klingen, stellt aber bei Konzerten mit Beschallung eine der größten Schwierigkeiten bei der Vorplanung und in den Proben dar. Lästige Rückkopplungen zu vermeiden heißt, den Pegel der (zur Bühne ausgerichteten) Monitor-Lautsprecher mit genügend Zeit und Fachkenntnis einstellen. Leider wird für diese unerlässliche Prozedur oft zu wenig Zeit eingeplant. Den Chorsängern sollte man erklären, dass ihr Gesang nur für das Publikum verstärkt wird, nicht aber für die Bühne, da dies unweigerlich zu Rückkopplungen führen würde, die durchaus gesundheitsschädlich sein können.

Ein Tipp zur Kostenplanung: Es gibt an vielen Oberstufen der Gymnasien und Gesamtschulen Theater-AGs und Bands, die gegen einen moderaten Zuschuss für die Gruppenkasse ihre Ton- und Lichtanlage inkl. eingespieltem und einsatzfreudigem Personal zur Verfügung stellen. So kommt es zu einem Teamwork zwischen den Schulformen, von dem beide Seiten profitieren.